Erscheinungsdatum: 2.Juni 2025
Wenn man diesen Entwicklungsprozess gründlich betrachtet, wo ein Individuum von der Kindheit bis zum Erwachsenwerden verschiedene Zeitspannen von Autoritätspersonen und deren Erwartungen befolgt und erlebt, versteht man besser, warum viele Menschen später im Erwachsenenleben dem Gefühl von Stillstand begegnen.
Die Erkennung der wahren Fesseln, möglicherweise von einer unbekannten Konstante der eigenen Persönlichkeit als Bürde auferlegt, kann den Geist nicht nur loslösen, sondern ihn in ganz neue Territorien vordringen lassen. Mir wurde klar, dass ich, oder in diesem Fall mein Ego, auf meinem Weg sich als grösstes Hindernis manifestiert hatte.
Denn erst durch die physiologische Reaktion, spüren und nehmen wir bestimmte Zustände wahr. In der schnelllebigen Alltagskultur haben einige dieser Neurotransmitter eine beachtliche Popularität erlangt, auch wenn die Tiefe von notwendigem Wissen und die Komplexität ihrer Zusammenhänge weitgehend im Dunkeln verweilen und vielleicht sogar bewusst im Wissenskerker gehalten werden.
Da der Mensch – seinem Wesen nach – ein zutiefst soziales Geschöpf ist, das auf Bindung, Vertrauen und Freundschaft angewiesen bleibt, stärkt ein tugendhaftes Leben nicht nur seine persönliche Reifung, sondern auch die Qualität seines Bezugs zur Gemeinschaft.
Und vielleicht ist die faszinierendste Feststellung bezüglich der Kausalität in diesem Zusammenhang das Denken selbst. Die Neurowissenschaften offenbaren eine faszinierende Wahrheit über unser Bewusstsein: Entscheidungen, die wir für spontan und frei halten, werden oft schon Sekundenbruchteile vor ihrer bewussten Wahrnehmung in unserem Gehirn getroffen.
Die heutige Zeit bringt einen zusätzlichen Faktor mit ins Spiel, den die Welt unglücklicherweise mit dem Prädikat «sehr gut» etikettiert hat und dessen Funktion vom Kapitalismus gnadenlos befeuert wird: Geschwindigkeit. Der Mensch ist ein Wesen, das im Grunde auf Reflexion angewiesen ist.
In weiteren Kapiteln wie Kohärenz, Gnosis oder Fundamentalia begegnen Sie Reflexionen über die subtilen Anhaftungen des Geistes – darüber, wie und warum der Mensch am Vergänglichen haftet, als wäre es das Bleibende. Sie werden auch dem begegnen, was ich als "Strandgut der Seele" bezeichne: jenen zurückgelassenen Fragmenten innerer Erfahrung, die vom Strom des Lebens angespült wurden. Besonders die vier Modi des Denkens vermögen dabei Aufschluss zu geben – darüber, wie sich Gedanken, Regungen und Reaktionen nicht zufällig, sondern in einer oft übersehenen Komposition formen, die mehr über das Selbst verrät, als man gemeinhin annimmt.